Le chemin de l'image
11/16/2008 11:02:00 AM Edit This 6 Comments »
Réveillé
„Steh auf! Steh auf Louis!!“ ruft eine Stimme. Louis erwacht aus seinem Traum, seine Augen tränen und er reibt sie sich. Er schaut sich um und hört erneut:“Jetzt komm endlich runter Louis!!!“.“Ja, ja, ich komm ja schon, Mama!“ ruft er verschlafen. Louis zieht seine Hose und einen Pulli den er vom Schreibtisch zieht an und geht die Treppen hinunter zu seiner Mutter in die Küche.
Louis betritt die Küche“Guten-“,“Dein guten Morgen kannst du dir sonst wohin stecken!!!“unterbricht ihn seine Mutter,“Wieso hast du deinen Wecker nicht gestellt? Hast du vergessen, dass ihr heute in den Louvre fahrt?“schreit sie ihn an. Er gähnt und döst vor dich hin:“Oh...ich will dort aber nicht hin...das ist so langweilig...“. Sie steht auf und sagt:“Ich habe dir schon so oft gesagt, dass du was für deine Bildung tun sollst und das ist die richtige Gelegenheit um dein Allgemeinwissen auszuprägen!“ Während sie vor sich hin meckert wie schlimm er sich mit der Schule tue sieht sie aus wie eine zur Weißglut getriebene Ziege. Als er bemerkt, dass diese Diskussion zu nichts führt, außer vielleicht ein paar Wochen Hausarrest, bereitet er sich auf den Ausflug vor.
Louis verlässt sein Haus, das den Namen 129, Rue Cambon trägt. Soweit er weiß treffen sich seine Klasse am Eingang des Louvre. Von ihm aus ist es nicht weit bis dort hin, also geht er alleine und hat es nicht nötig sich mit der Klasse zu treffen und mit dem Bus zu fahren, der bei 26 Jugendlichen wahrscheinlich so überfüllt wäre, dass man so nah aneinander gequetscht ist, dass man nicht mal mehr den Zeigefinger bewegen kann. Ohnehin fährt Louis nicht gerne Bus, er mag es nicht, dass ihn andere Leute ununterbrochen anstarren. Das sei besonders bei kleinen Kindern und alten Leuten der Fall. Die Rue Cambon ist eine große Verkehrsstraße bei der, wenn man nicht aufpasst, schnell überfahren wird. Das wäre Louis schon fast zwei mal passiert, wenn er nicht immer wieder von dem selben Mädchen gerettet worden wäre. Er läuft die Straße entlang und hofft bald den Eingang des Louvre zu sehen, die große, gläserne Pyramide.
Aus der Ferne kann er schon ein paar Leute erkennen. Als er fast bei dem gläsernen Bauwerk steht, erkennt er fünf Jungen und drei Mädchen die sich gegenseitig etwas zutuscheln und ab und zu auf den ein oder anderen Jungen zeigen. Als die anderen Jungen ihn bemerken ruft einer von ihnen:“He Louis, gut geschlafen?“mit einem etwas spöttischem Ton. Es ist Dominique, der einzige junge in der Klasse den er richtig hasst. Er ist groß, stark und dumm. Louis hasst ihn und Dominique Louis. Er kann sich noch ganz genau daran erinnern als Dominique ihn in der 2 Klasse kopfüber in die Toilette stecken wollte, was auch passiert wäre, wenn nicht auf einmal ein Lehrer in die Toilette gekommen wäre und ihn daran gehindert hätte. Oder in der Vierten als er ihn über Nacht im Klassenzimmer eingeschlossen hatte und am nächsten Morgen halb verdurstet vom Hausmeister gefunden wurde. Es war immer die gleiche Prozedur: Er kam, er sah und er wurde verprügelt. Er war deswegen schon oft beim Direktor ist aber immer unbeschadet davon gekommen, was ihn noch mehr aufregte. Er will erst gar nicht in seine Nähe kommen also hält er sich fern von den anderen und setzt sich unter eine kleine Borke, die im kühlen Schatten spendet. Im Schatten des Baumes sinkt in den Schlaf, den er nachzuholen hat.
Le port perdu
Die Sonne scheint ihm ins Gesicht. Er linst in die Gegend und reißt schlagartig die Augen auf. Er fasst sich an dem Kopf und schreit:“ Ach du meine Güte, ich hab die Anderen verpasst!“ Er schaut auf seine Uhr. Es ist fünfzehn Minuten vor Neun. Sie sollten sich um vor schon einer Stunde hier treffen. Er hebt seinen Rucksack auf und rennt in Richtung Louvre. Er lässt den Eingang hinter sich und steigt in den Fahrstuhl. Der Schweiß fließt ihm am Rücken hinunter. Wenn seine Alte raus bekommt, dass er den Ausflug verschlafen hat, erlebt er den nächsten Tag nicht mehr. Die Tür öffnet sich, er stürmt hinaus, rempelt fast jeden zweiten Passanten an und schaut sich nach seiner Klasse um.
Er rennt an vielen Bildern vorbei. Sie zeigen Menschen, Tiere, Landschaften und Pflanzen. Er ist völlig erschöpft und hat Durst. Er setzt sich auf eine nah gelegene Bank. Er überlegt was er jetzt tun soll. Er steht auf und geht in ein Zimmer. Die Wände des Zimmers sind weiß. Der Raum ist leer bis auf ein Mädchen, das mit dem Rücken zu ihm steht. Er nähert sich dem Mädchen und sieht, dass sie ein Bild betrachtet. Ein Bild, ein Bild aus Früchten, Gemüse, Blättern und anderem Grünzeug. „Der Frühling“,sagt das Mädchen leise. Er runzelt die Stirn und frage:“Was für ein Ding?“ „Ich sagte, der Frühling. Das Bild Trägt den Namen, der Frühling. Von Giuseppe Arcimboldo.“ Das Bild ist Von einer Absperrung umgeben. Sie schaut ihn mit ihren braunen Augen an. „Kenne ich dich? Du kommst mir bekannt vor.“, fragte sie. Sie strich sich ihre braunen gelockten Haare aus dem Gesicht. Er antwortet zögernd:“Nicht , dass ich wüsste.“ Ein Augenblick der Stille. Sie lacht:“ Jetzt erkenne ich dich wieder! Du bist der Junge den ich früher zweimal davor gerettet habe überfahren zu werden!“,“Du bist das Mädchen das mich rettete?“, fragte Louis. „Das sagte ich bereits, ich heiße Chantal.“
Sie tauschten sich lange aus, über ihre Vorlieben, Eltern und Freunde. Dann, tritt ein was Louis befürchtete, fängt sie an über dieses Bild zu schwafeln. Ihr Vortrag dauert schon dreißig Minuten. Als er jetzt kurz vor dem Einschlafen ist, sieht er etwas, dass ihn wieder völlig wach mache: Im Rahmen des Bildes steckt, kaum sichtbar, ein Stück zerfetztes Papier. Er geht an ihr vorbei, greift nach dem Papier und faltet es aus einander. Es ist uralt, zerrissen und verdreckt. Er mustert es genau, man kann schwer erkennen was darauf geschrieben ist. Nur das Datum ist erkennbar: 19. April 1573. „1573?“, sagte Chantal,“Das ist das Jahr in dem Giuseppe Arcimboldo das Bild erschuf.“ Die Alarmglocken läuten und eine Stimme ertönt:“ Alarmstufe Rot! In Zimmer 311 wurde die Absperrung durchbrochen! Alle Einheiten sofort zum Tatort! Ich wiederhole: In Zimmer 311 wurde die Absperrung durchbrochen! Alle Einheiten sofort zum Tatort!“Louis nimmt Chantals Hand, steckt den Zettel ein und rennt los. Den ganzen Weg zurück, alles genauso wie als er herkam, alles gleich außer, dass er jetzt von einer Horde Wachmännern gejagt wird. „Stopp!“ wird ihnen immer wieder hinterher gerufen. Sie rennen aus dem Museum hinaus, über die Straße und in eine dunkle Gasse hinein.
Le secret
Es dämmert. Louis und Chantal sitzen in der Gasse und verschnaufen. Chantal schaut ihn an und sagt:“Toll gemacht, Mister Oberschlau! Du wirst verfolgt und hast mich direkt mitten rein gezogen!“. Louis schweigt. „Ja ich weiß, und es tut mir Leid, aber dafür haben wir jetzt was kostbares ergattert!“, er kruschtelt in seiner Hosentasche herum und hebt den Zettel in die Luft,“Tadaaaaa!“ Sie macht den Mund auf und sagt:“Bravo, und weißt du auch was das ist?“ Louis' Grinsen verschwindet von seinem Gesicht. Und er sagt leise:“Nö.“ „Ja, dann lass uns mal nachschauen!“ ruft sie aus. Sie faltet den Zettel auf und ließt ihn durch. Danach erklärt sie ihm was sie erfahren hat: So wie es aussieht, ist das hier persönlich von Giuseppe geschrieben worden! Und es steht drauf, dass das Exemplar im Louvre nur eine Fälschung ist! Zudem befindet sich eine Karte zum echten Bild darauf! Denkst du was ich denke?“ fragt sie erwartungsvoll. „Oh ja“, sagt er verschmitzt,“Wir werden...Die Karte verkaufen!“Sagt Louis nickend. Chantal wird puterrot und schreit:“ Nein, du Vollidiot!! Wir gehen auf Schatz suche!!!!“ schreit sie ihn an.Er öffnet den Mund und sagt schlicht:"Na gut, von mir aus. So geht's auch." Sie schaut ihn ungläubig an und sagt geistesabwesend:"Louis, du nimmst das ganz schön gelassen. Das Leben ist kein Kindergarten! Ist dir denn bewusst was wir hier in unseren Händen halten??" fragt sie. "Ja klar" antwortet er. "Das is ne' Karte." sagt er gelangweilt und mit geöffnetem Mund. "Ne' Karte?! Ne' Karte?!?! Du meinst es ist nur eine einfache Karte? Wenn wir irgendwie dieses Bild finden werden wir richtig berühmt! Das wär doch super, oder?" Und sie lächelt. "Ehm, Ruhm ist mir egal." Sie überlegt ein wenig vor sich hin und sagt mit einem leichten Grinsen:" Vielleicht springt auch etwas Geld für uns herraus." Louis Mine wird schlagartig wacher und er starrt sie an mit einer Gier in den Augen die sie wissen lässt, dass er gleich zustimmen würde. "Also, naja." fängt er an. "Wenn es um Geld geht, bin ich der Mann den du suchst! Der Mann, den du brauchst! Der Mann, dem nie die Puste ausgeht!" Sie legt ein verschmitztes Lächeln auf und sagt:" Hehe, das wollte ich von dir hören!"
Chantal und Louis trotten eine einsame Strasse entlang. Die Häuser sehen alle gleich aus. Karg, düster, einsam und leblos. Louis ist, obwohl er wahrscheins zu Geld kommen würde, ein wenig mulmig bei dem Gedanken das Ganze mit der Schatzkarte und dieser Suche durchzuzeihen. Für diese Suche müsse er erstmal seine Schule vernachlässigen und seine Eltern verlassen, denn sie werden ihn nicht einfach abziehen lassen und Zeit wird das Ganze sicher benötigen. Louis atmet schwer ein und aus. Er ist sich nicht sicher ob er das alles könne. Ob er das durchzeihen würde. Ob er überhaupt fähig dazu wäre. Wie würde Louis es Chantal beibringen? Würde er es Chantal überhaupt bei bringen? Ja. Ja, das würde er, und zwar jetzt sofort. Jetzt auf der Stelle. Er bleibt stehen und Chantal hält unmittelbar inne und fragt ihn, was los sei. Er holt ein leztes Mal tief Luft und sagt:"Ich kann das nicht, ich nicht einfach losgehen und nach diesem Bild suchen. Wir wissen doch nicht mal, ob der Fetzen da echt ist." Auf Chantals Gesicht breitet sich blankes Entsetzen aus. Sie schüttelt ihren Kopf und ruft geschockt:"Wie kannst du denn jetzt einfachso sagen? Was sollen wir denn damit machen?" Sie nimmt den Zettel aus ihrer Tasche und schwenkte ihn durch die Luft. "Wie wärs wenn wir ihn der Polizei geben?" Fragt Louis zögernd. Chantal schaut ihn aus leeren Augen an. Augen wie Glas, Glas durch das er hindurchschauen konnte und sehen konnte was in ihr vorging.
Sie starrt auf ihre Schuhe. Eine volle Minute herrscht Stille. Sie hebt ihren Kopf und ihr Gesicht ist ganz ernst. "Du hast Recht."
Ende
P.S.: Nachdem die beiden dem geheimnisvollen Zettel der Polizei überreicht hatten, machte sich die Polizei auf die Suche nach dem Bild vom Arcimboldo.
3 Jahre vergingen ohne ein Ergebnis. Kurz bevor man die Suche aufgeben hatte, sendete die Polizei noch einen letzten Suchtrupp aus, welcher das Bild, tief verborgen in den Katakomben unter Paris fand, aus. Die Nachricht, dass das Bild gefunden worden war, ging um die ganze Welt.
Viele Jahre waren ins Land gekehrt und Louis war schon lange nicht mehr der kleine, zwölf-jährige Junge von Nebenan. Er war verheiratet mit Chantal, und er war wütend nicht auf diese Schatzsuche gegangen zu sein. Deswegen schrieb er ein Buch, und legte sich den Künstlernamen Dan Brown zu.
6 Kommentare:
des is, da wo sie diesen zettel finden voll spannend....
ich hätte damit die geschichte spannend weitergeht den vorschlag von dem mädchen genommen^^
is die geschichte schon fertig???
ja ist sie
Eine gut konstruierte Geschichte! Mir gefällt, wie Sie um die Bildbeschreibung herum entstanden ist. Der Schluss kommt zu plötzlich, überhaupt geht zum Schluss alles etwas zu schnell. Du hast so toll den Protagonisten eingeführt, und die Beziehung zu Chantal angedeutet. Da muss sich noch mehr entwickeln! Fang noch mal da an, wo Sie den Zettel aus dem Bild nehmen - wie könnte er dahingekommen sein? Die Geschichte ist bis dahin realistisch erzählt - fällt dir auch eine reale Begründung ein, die trotzdem zu einer spannenden Geschichte führt? Oder, wenn du zu einer Fantasiegeschichte übergehen willst, wie könnte sich die Geschichte in der Fantasiewelt weiterentwickeln (vielleicht landen die beiden durch das Bild in Arcimboldoss Leben - recherchier mal zu diesem Maler, vielleicht bringt dich das weiter!
Die französischen Kapiteltitel sind sehr schön!
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