Überfall im Museum
11/11/2008 12:52:00 PM Edit This 2 Comments »In einem Raum hängt ein Bild. Es scheint ein Museum zu sein. Die Wände hängen voller Bilder, aber dieses eine fällt mir sofort auf. Ich sehe eine Menge Menschen, die in den Raum drängen. Die meisten stellen sich vor die anderen Bilder und betrachten sie genau. Jemand stößt an einen Schrank und eine Vase fällt herunter uns zerbricht. Das Bild hängt da an der Wand und auf ihm sehe ich auch Menschen, die herumlaufen so wie hier in dem Raum. Den Raum im Museum finde ich schön, aber ich mag das Bild am liebsten. Die Menschen beachten das Bild gar nicht, es scheint für sie unsichtbar zu sein. Aber auf einem Stuhl sitzt ein Mädchen, sie hat einen Pullover an. Vielleicht ist ihr langweilig oder sie ist müde, denn sie sitzt nur auf dem Stuhl und macht sonst gar nichts. Sie schaut sich um und guckt auf die Wand, an der die Bilder hängen. Aber sie sieht nur das eine Bild. Sie steht auf um es sich näher anzusehen. Neben ihr steht eine Frau mit roten Haaren, sie telefoniert mit ihrem Handy. Die anderen Leute sind weiter gelaufen in den nächsten Raum. Das Mädchen will sich auf das Bild konzentrieren, doch die Frau mit den roten Haaren stört sie.
In einer Ecke sitzt ein Museumswärter. Er beobachtet das Mädchen und die Frau. Er schaut nicht sehr freundlich, vielleicht, weil das Telefonieren mit dem Handy im Museum nicht erlaubt ist. Die rothaarige Frau telefoniert noch immer. Der Museumswärter trägt einen Schottenrock und hat einen Dudelsack dabei. Kann sein, dass er ein Schotte ist. Und kein Museumswärter. Der Schotte oder Museumswärter oder beides schaut sich eine Vase an die auf einem Schrank steht. Auf dem Boden ist eine kleine Pfütze, weil beim Gießen der Blumen wahrscheinlich etwas daneben gegangen ist. Die Frau und das Mädchen beachten ihn gar nicht.
Doch dann springt er plötzlich auf und zieht eine Pistole aus der Jackentasche: „Hände hoch, und keine Bewegung! Das ist ein Überfall!“ Die Frau und das Mädchen nehmen sofort die Hände nach oben, der Frau fällt das Handy aus der Hand. Der Schotte schnappt sich das Bild neben der Tür und schon geht die Alarmanlage los. Er rennt zum Fenster, reißt es auf und setzt sich zum Sprung bereit auf das Fensterbrett. Da knallt das Mädchen auf einmal das Fenster zu und klemmt so einen Teil des Schottenrocks darin ein. Der Schotte baumelt mit seinem Rock an der Hauswand aus dem Fenster. In diesem Augenblick stürmen drei Museumswärter in den Raum. Sie öffnen das Fenster und nehmen den Mann gefangen. „ Donkschee für die Hilf“, sagt der eine, anscheinend Dialekt sprechende Wärter zu dem Mädchen „ Des Bild do, des isch net billisch. Ich denk e mol, da krigsch von unsam Cheff e scheeni Blohnung.“ „Vielen Dank",antwortet sie. "Ich freu mich sehr aber vor allem bin ich froh, dass das Bild gerettet ist.“ „ Ach was findet ihr nur alle an diesem doofen Bild, wenns nicht so wertvoll wär, “ sagt die rothaarige Frau plötzlich, „würden wir es auch nicht klauen.“ Und sie reißt dem Wärter das Bild aus der Hand. Aber als sie zur Tür hinaus fliehen will, rutscht sie in der Blumenvasenpfütze aus und bleibt mit ihren Haaren am Türpfosten hängen. Die Perücke fällt zu Boden und nun erkennt man eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen dem zwischen dem Schotten und der Frau, die jedoch, wie man jetzt sieht, gar keine Frau sondern der Zwillingsbruder des Schotten ist. Es klopft an der Tür und zwei Polizisten betreten den Raum. „Man hat uns gemeldet, dass hier ein Bild gestohlen wurde.“ „Das Bild ist zum Glück noch da und das verdanken wir dieser jungen Dame hier“, sagt der zweite Wärter. „Un jemande, der kee Obacht gebbe hot beim Blummegiese“, meint der erste und lacht. Der eine Zwillingsbruder sagt zum anderen: „Hab ichs nicht gesagt, dass meine Verkleidung besser ist: Als Schotte fällt man hier nicht so auf und außerdem muss man keine Perücke tragen.“ „Eine Perücke ist ja wohl immer noch besser als ein Rock“, kontert der andere. „Wenigstens hab ich nicht beides an.“ „Und wer hing hier am Schottenrock zum Fenster raus?“ Die Polizisten führen die streitenden Einbrecher nach draußen. Das Mädchen seufzt und sagt: „Gut, dass das Bild jetzt endlich in Sicherheit ist.“ Da ruft der eine Wärter auf einmal: „Hände hoch, das ist ein Überfall!“ Er lacht. „Nee, war nur ein Witz.“ Und auch die anderen fangen an zu lachen.
von Helena
2 Kommentare:
Einegute Erzählidee! Eine Geschichte mit viel Witz und Überraschungseffekten. Ich glaube, sie wird noch besser, wenn du sie aus der Perspektive des Mädchens erzählst. Schon als 'er'-Erzählung, aber so, dass man stärker spürt, dass wir die Szene aus der Sicht des Mädchens erleben. Dann kannst du noch mehr über Ihre Gedanken und Gefühle einbauen, das wird die Geschichte lebendiger machen. Wie sie sich zuerst langweilt, dann genau umschaut (Kinder sind die besten Zeugen), und dann so schnell reagiert, sich Sorgen um das Bild macht, etc. Diese Geschichte wird super!
Ich finde die geschichte ist dir gut gelungen.
Deine Geschichte ist mit viel Witz und Humor.
Vielleicht könntest du es aus einer anderen Erzählperspektive beschreiben.
Ansonsten habe ich nichts hinzuzufügen.
Kommentar veröffentlichen