EIN KOMISCHER TAG IM MUSEUM
1/26/2009 10:46:00 AM Edit This 2 Comments »

Es war mal wieder einer dieser Sonntage, an denen die Eltern etwas mit der Familie unternehmen wollen. Wir sitzen am Esstisch und besprechen, was wir heute machen wollen. Besser gesagt meine Eltern diskutieren und meine Schwester und ich sitzen gelangweilt daneben. Da kommt der erste Vorschlag von meiner Mutter:"Wie wäre es,wenn wir in den Zoo gehen würden?" "NNNEEEIIINNN, dafür sind wir doch schon viel zu alt !!!", rufen meine Schwester und ich dazwischen. Dann kommt der zweite Vorschlag von meinem Vater: Schwimmbad. "NNNEEEIIINNN, nicht ins Schwimmbad !!!"
Der dritte Vorschlag kommt wieder von meiner Mutter: Kino. "NNNEEEIIINNN, dafür ist es noch viel zu früh. Man geht abends um 8 Uhr ins Kino, aber nicht morgens um 10 Uhr."
Der vierte Vorschlag kommt nochmal von meinem Vater: eine Wanderung. "NNNEEEIIINNN, null Bock auf Natur !!!" Der fünfte Vorschlag(hoffentlich der letzte)kommt von meiner Mutter: Museum. "NNNEEEIIINNN !!! Keine Bilder und keine Kultur !" Da reicht es meinem Vater. Er packt uns kurzer Hand ins Auto und fährt los. Ins Museum.Schrecklich!!! In ein Museum über Christian Adam. Der hat zwar in Heidelberg studiert aber sonst kennt den KEIN Mensch, oder ???
Als wir ankommen,sind meine Eltern in bester Stimmung. Sie wollten schon lange in diese Ausstellung.Meine Schwester und ich aber schleichen hinter den beiden her, als wären wir auf dem weg zu einer Beerdigung. An der Kasse sitzt eine junge,lächelnde Frau. Ich denke mir, wie kann man sich nur für so einen Job opfern. Tag aus, Tag ein lächeln, den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen und sie für die Ausstellung begeistern. Bei meinen Eltern scheint das geklappt zu haben. Sie lächeln, so kommt es mir vor, noch breiter als davor. Bei mir hat die Stimmung garade ihren Nullpunk erreicht.
Dann kommt's. Wir betreten die Ausstellung. Bilder und Statuen haben mich schon immer zu Tode gelangweilt.
Meine Eltern laufen sofort los. Von einem Bild zum Anderen und sagen: "Schau dir das an, das ist ja überwältigend. Oder das, wie hat der Künstler das nur hinbekommen?" "Ich weiß es nicht, aber es ist super!" Ihnen gefallen besonders die Bilder auf denen ich nur Farbkleckse erkennen kann aber Eltern sind in Sachen Kunst ja immer anderer Meinung.Deshalb entscheide ich mich alleine durchs Museum zu gehen. Irgendwie muss ich ja etwas aus der Zeit machen. Also schlurfe ich los. Aber anstatt mir die Bilder anzuschauen, beobachte ich die Leute, die die Ausstellung besuchen. Hauptsächlich Rentner und alte Leute. War ja klar.Ich schlurfe weiter durch den Gang. Da entdecke ich eine große, braune Tür. Es scheint die einzige Tür, außer der Eingangstür, in diesem Museum zu sein.
Ich fühle mich irgendwie magisch von der Tür angezogen, ich weiß auch nicht warum. Also gehe ich zur Tür und öffne sie. Vor mir erstreckt sich ein großer Raum, den ich in diesem kleinen Museum gar nicht erwartet hätte. Zuerst fällt mir ein Bild ins Auge. Es ist auch eigentlich gar nicht zu übersehen, da es fast die ganze gegenüberliegende Wand bedeckt.
Auf dem Bild sind eine Frau und ein Mann zu sehen. Sie stehen auf einer Wiese. Der Mann hält die Frau in die Luft. Die Frau trägt ein lila Kleid und sie hat eine Blume im Haar.Der Mann trägt eine schwarzen Anzug. Es scheint so, als machen sie ein Picknick auf der Wiese. Da ist eine Decke mit einer Flache Wein und einem Glas. Die beiden Menschen sind das bunteste auf dem Bild. Die Häuser und der Himmel im Hintergrund sind rosa und grau.
Der Boden des Raumes ist aus Parkett und der Raum wird durch eine goldenen Kronenleuchter an der Decke beleuchtet. In den Ecken links und rechts neben dem Bild stehen zwei Palmen. Jetzt entdecke ich auch den roten Sessel in der Ecke.
Es ist schon ca. eine halbe Stunde vergangen, seitdem ich den Raum betreten habe. Ich bin ganz in meine Gedanken versunken, als sich plötzlich die große Tür öffnet.
Eine junge Frau betritt den Raum. Sie sieht aus, wie eine Frau, die viel beschäftigt ist und sich im Museum entspannen will. Ich relaxe eigentlich immer zu Hause vor dem Fernseher , aber jeder hat einen anderen Geschmack. Sie trägt ein rotes, geblümtes Kleid. Sie hat dunkelbraune, glänzendes Haare und ihre grünen Augen passen gut zu ihren Haaren. Sieträgt einen dicken Holzarmreifen an der rechten Hand. Ihr ganzes Aussehen lässt vermuten, dass sie einen gut bezahlten Job hat.
Sie geht auf das Bild zu. Es scheint, als habe sie mich gar nicht bemerkt, ist mir aber auch egal. Ich werde sowieso meistens übersehen.Sie schaut sich das Bild genauso interessiert an, wie ich es getan habe. Ich bleibe einfach nur stehen und beobachte sie. Ich beobachte gerne Menschen. Jetzt runzelt sie die Stirn und legt den Kopf schief, ich weiß auch nicht warum, aber es sieht lustig aus.
Da wird nochmal die Tür geöffnet und ein alter Mann, ein typischer Rentner(Museumsbesucher) betritt den Raum.
Er trägt eine hellbraune,einfache Hose. Dazu einen blauen Pullover, darunter hat er ein rotes Hemd. Und er stützt sich auf einen Gehstock(das machen doch alle Rentner, oder ???).
Auch er scheint mich nicht zu bemerken, aber ich beobachte ihn ganz genau. Er scheint trotz seines Alters noch ziemlich fit zu sein, zumindest sind seine blauen Augen noch sehr klar oder das scheint nur wegen seiner Brille so zu sein.
Er schaut sich um und sieht die Frau. Sie merkt anscheinend sofort, wenn sie jemand beobachtet. Sie geht nämlich auf den Mann zu und begrüßt ihn. Mir kommt es so vor, als ob sich die beiden schon jahrelang kennen würden. Sie reden sehr lebendig aber ich stehe nur total teilnahmslos daneben. Schließlich entscheide ich mich meine Eltern mal zu suchen, die sich vielleicht Sorgen um mich machen könnten. Also gehe ich wieder durch die große, braune Tür.
Nach ein paar Schritten auf dem Gang merke ich aber, dass ich nochmal in den Raum zurück muss. Es fühlt sich so an, als ob ich etwas vergessen hätte. Also drehe ich mich um und betrete den Raum zum zweiten mal an diesem Tag.
Aber der Mann und die Frau sind verschwunden. Verdutzt schaue ich mich um, kann sie aber nicht entdecken.
Da sehe ich sie.Entweder kommt es mir nur so vor oder sie haben wirklich die Plätze des Mannes und der Frau auf dem Bild eingenommen.
Ich blinzele, zwicke mich, aber sie verschwinden einfach nicht aus dem Bild.Das Gemälde erstrahlt in einem völlig neuem Glanz. Der Himmel wird weiß, die Häuser haben jetzt alle andere Farben als rosa.Alles ist nicht mehr so 'kariert'. Es sieht einfach super aus, als ob der Mann und die Frau das Bild zum Leben erweckt hätten, ich glaub mich müssen jetzt mal 10 Pferde in den Hintern treten,
Jetzt sprechen sie sogar !!!"Hallo, ich heiße Walter und Sie?" , das hat der Mann gesagt."Hi, und ich heiße Marlene. Kann ich Ihnen den roten Bordeaux-Wein und ein paar Weintrauben anbieten?", das hat die Frau gesagt. " Aber immer gerne", antwortet der Mann.
Ich glaub' ich spinne !!! Seit wann sprechen Bilder???
Ich komme mir vor, wie in einer anderen Welt. Die Stimmen, die auf dem Flur zu hören waren, sind nicht mehr da.
Da bewegen sich die Personen auf dem Gemälde wieder. "Wieviel Prozent Alkohol sind da drin?",regt sich der Mann auf,"ich muss heute noch Fahrrad fahren!"
"Haben Sie Probleme mit dem Wein? Ich finde er schmeckt vorzüglich. Ich glaube da sind nur 10% Alkohol drin."
"OK, das geht gerade noch so. Ab 20% wird's kritisch. Ich entschuldige mich dafür, dass ich mich so aufgeregt habe." "Entschuldigung angenommen."
Das war ja mal ein witziges Streitgespräch !!!
Ich habe den beiden total gespannt zugehört und -gesehen. Jetzt schaue ich wieder auf das Bild und sehe wieder die 'ursprünglichen' Personen.
War das jetzt alles ein Traum oder Wirklichkeit? Habe ich mir das nur eingebildet oder kann ich Bildern zuhören? Ich gehe zur Tür, öffne sie und alle Besucher des Museums stehen vor mir !
Sie rufen durcheinander:" Wir haben Stimmen gehört. Was war da los ?" Aber ich höre auch noch andere Stimmen. Die Stimmen der Bilder, die im Gang hängen. Männliche, weibliche, junge und alte. Alle reden über die Dinge, die auf ihren Bildern zu sehen sind. Das war der komischste und verwirrendste Tag in meinem Leben!
Ich glaube ich drehe jetzt vollkommen durch. Ich schiebe mich einfach durch die Menschenmasse zur Eingangstür. Meine Eltern sind mir gefolgt. Ich setze mich ins Auto.Meine Eltern fahren los. Ich bin ganz still, hänge meinen Gedanken nach.Meine Mutter fragt mich, ob ich krank sei, aber ich antworte nicht.
Zu Hause verschwinde ich sofort in meinem Zimmer und suche das Tagebuch, das mir meine Oma vor 2 Jahren zum Geburtstag geschenkt hat.
Ich habe das Gefühl, dass ich alles aufschreiben muss, was ich heute erlebt habe.
Nach 2 Stunden Schreiben schlafe ich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck ein!!!
2 Kommentare:
hey soso,
die geschichte ist voll schön aber das man sich sooo von einer tür anziehen lässt ist ein bisschen komisch :)
ABER sonst ist die geschichte wunder wunder schön. ich fin die idee super wie im realen leben,dass man kein bock auf museum odda andere sachen hat :)
LG:)
Also ich find deine geschichte im großen und ganzem toll!
Ein paar sachen find ich aber ein bisschen komisch:
-Du hast geschrieben, dass dei frau es gleich merkt wenn sie jemand beobachtet. Warum merkt sie dann nicht, dass der erzähler sie beobachtet.
-ich kapier nicht, warum die sich soo lange anschauen kannst du mir das nochmal erklären?
- ich würd nicht unbedingt sagen, dass du dann die stimmen von allen bildern hörst... aber des find ich jetzt nicht so wichtig.
also deine geschichte is echt toll!
das mit dem bild ist eiene gute idee!
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